Greiz, 5. Mai 2021

Carl-August Brückner und Max Ecke

Im Mai 2021 können wir in unseren Gemeinden ein Jubiläum feiern. Vor 100 Jahren gründeten sich die Reformiert-Apostolischen Gemeinden in Ostdeutschland und Teilen Süddeutschlands. Durch Lehr- und Meinungsdifferenzen waren die Apostel Ecke und Brückner damals aus der Neuapostolischen Kirche ausgeschlossen worden. Mit ihnen gingen tausende Mitglieder. Sie hatten einen Wunsch - Leben in der Nachfolge Jesu Christi. Man fand sich zusammen, um dem Wort Gottes zuzuhören. Man wollte sich auch namentlich von der Neuapostolischen Kirche absetzen und nannte sich „reformiert“, also „neu in Form gebracht“. Da viele engagierte Christen, teilweise ganze Gemeinden übertraten, gab es ein reges Gemeindeleben. Neben den Gottesdiensten am Sonntag, fanden Gottesdienste am Mittwoch, Chor- und Orchesterproben, Kinderunterweisung, Jugend- und Mitarbeiterstunden statt. Die Geschwister trafen sich untereinander und luden Nachbarn und Arbeitskollegen in die Gemeinden ein. Im wechselvollen Lauf der Zeit hat sich das Bild der Gemeinden gewandelt. Gegenüber anderen christlichen Kirchen ist man offen, Ökumene lebt, die Geschichte der DDR hat dafür gesorgt, dass Christen sich kennen und schätzen und an vielen Punkten zusammenarbeiten. Auch mit der Neuapostolischen Kirche gibt es gute Kontakte auf ökumenischer Basis. Im Jahr 2017 sprachen die beiden Kirchen eine Versöhnung über die Spaltungsereignisse von 1921 miteinander aus.

Die Gemeinden des 1924 gegründeten Reformiert-Apostolischen Gemeindebundes traten nach der politischen Wiedervereinigung Deutschlands 1994 der Apostolischen Gemeinschaft e.V. mit Sitz in Düsseldorf bei. 

Heute haben wir in Ostdeutschland 13 Gemeinden und zwei Hauskreise und einige sehr engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Gemeinden sind in ihrem ökumenischen Umfeld bekannt. Besonders wenn es um musikalische Gestaltung der ökumenischen Gottesdienste geht, können wir mit unseren Gaben zum Gelingen beitragen. In der ACK Sachsen sind wir Vollmitglied und unser Apostel i.R. G. Loose ist der Vorsitzende. In Sachsen-Anhalt sind wir seit 2020 Vollmitglied der ACK, in Thüringen fanden erste Gespräche statt. 

Wohin geht unsere Entwicklung? Im Leitbild der Apostolischen Gemeinschaft heißt es, dass wir als Jüngerinnen und Jünger Gemeinschaft Jesu Christi leben und bauen wollen. Das ist unsere Ausrichtung - mit Jesus zu IHM hin und Menschen dazu einladen, sich in ein Leben mit Jesus Christus einzulassen. Dazu ist jeder eingeladen, sich mit seinen Gaben einzubringen.

Wir wollen, sofern es die Coronalage zulässt, am Wochenende 11./12.September dieses Jahres ein Festwochenende in Dresden begehen. Die Dresdner Kirche feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Das apostolische Netzwerk wird an diesem Wochenende sein jährliches Netzwerktreffen in Dresden veranstalten und uns in die historischen Ereignisse vor 100 Jahren hineinnehmen. Am Samstagabend ist der christliche Liedermacher Christoph Zehendner zu Gast und wird ein Konzert geben. Auch zum Festgottesdienst am Sonntag wird er mitwirken. Die Kirchenleitung der Apostolischen Gemeinschaft wird an diesem Wochenende dabei sein und am Montag einen Konferenztag anschließen.

Wie auch vor 100 Jahren legen wir heute alle unsere Tage und Taten in Gottes Hand. Er segne uns und unsere Gemeinden.

Elke Heckmann