Aufbruch zu neuen Perspektiven – Gedanken zum Monatsspruch

Liebe Leserinnen und Leser,

der Monat Mai hat viele schöne Gesichter und wird auch gerne als Wonnemonat benannt. Wir dürfen uns erfreuen und dankbar sein, was die Natur durch unseren Schöpfer alles bereitstellt. Zudem feiern wir im Mai besondere Kirchenfeste, nämlich Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Man könnte auch sagen: Sie zeigen uns Abschied und Neuwerden – Loslassen und Aufbruch.

In allem geht es um Beziehungen im Glauben an den HERRN und damit auch um die Beziehungen der Menschen untereinander. 

Der Monatsspruch aus den Sprüchen Salomos sagt uns: „Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen.“ (Spr 31,8). Wir erkennen darin ein Wort, dass uns auf lebendige Beziehungen hinweist. Es zeigt uns, dass nicht alle Stimmen gehört werden. Hier ist die Rede von den Stummen und Schwachen – den „Nichtgehörten“. Nicht von den erfolgreichen, starken und einflussreichen Menschen –  den „Lautsprechern“.

Wir sind aufgerufen, unseren Mund für die ungehörten Menschen zu öffnen und für sie einzustehen. Für die Menschen, die in unserer Gesellschaft keine Lobby haben. Als Christen ist es unser Auftrag, diese Menschen im Blick zu behalten. So soll die Stimme der Barmherzigkeit Gottes, von der auch die Jahreslosung spricht, in dieser Zeit durch unser Handeln spürbar werden. Es ist die Stimme des Mittragens und nicht des Wegschauens. Es wäre wunderbar, wenn aus dem lauten Stimmengewirr der unterschiedlichen Klangfarben in dieser Welt zu uns die Liebe Gottes herauszuhören ist, die plötzlich wahrgenommen und gelebt wird, egal, welcher Klang vorher zu hören war. Das ist Pfingsten: Der Aufbruch zu neuen Perspektiven. 

Herzliche Grüße und einen sonnigen Mai 😊

Jörg Habekost