Herbstgedanken

Es ist schon wieder soweit. Wir sind zeitlich in das letzte Viertel des Jahres gerückt. In unserer Familie gibt es da ganz unterschiedliche Vorlieben zu den Jahreszeiten. Meine Frau und ich bevorzugen gerne den Sommer, hingegen unsere Tochter lieber den Herbst und Winter. Sie sagt, da kann man wieder Kerzen anzünden und es entsteht Gemütlichkeit und in diesem Zusammenhang eine ruhende Ausstrahlung.

Aber die Jahreszeiten verändern sich nicht aufgrund unserer Wünsche und Vorlieben. Ein Zitat von Beat Jan spricht mir aus der Seele: „Jede Jahreszeit ist der Anfang eines Wunders.“ Aus diesem Blickwinkel betrachtet dürfen wir das Wunder auch gerade jetzt im Herbst betrachten. Die Veränderung vom satten grünen Laub hin zu warmen leuchtenden Herbstfarben. So hat jede Jahreszeit ihre eigenen Besonderheiten. Den Herbst als Termin in der Schöpfung auch ganzheitlich zu meinem Glauben sehen zu dürfen, ist eine gewinnbringende Erfahrung. Nehmen wir uns Zeit und begeben wir uns vielleicht mal wieder in den Herbstwald. Nehmen wir diesen mit allen Sinnen wahr und denken auch im Gespräch mit Gott und seinem Wort über unseren Glauben nach. Da begegnet mir der Gedanke der zeitlichen Reife (Jak 1,1-27). Der Prediger Salomo betrachtet es so: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde…“ (Prediger 3,1). Platz für Erneuerung kommt mir in den Sinn (Eph 4, 22-32). Die Bäume verlieren ihr altes Kleid, um Raum für ein neues Gewand zu geben. Die Schöpfung lehrt mich: „Was gehen muss, muss gehen.“ Es ist nicht beeinflussbar. Das muss ich gerade aushalten. Aber die Hoffnung (Röm 15,13), es wird Neues geschaffen, beeinflusst frohmachend meine Gedanken. Es wird aufblühen, solange die Wurzel (Kol 2,6) gesund ist. Bald schon wieder ist es soweit und der Frühling erwacht zu neuem Leben (Joh 3,16).

Der Herbstwald ist stiller geworden. Die zunehmende Ruhe (1 Mos 49,15) tut gut und ich kann das Rascheln der Blätter durch den Wind besser wahrnehmen.

Ich bin sicher, auf dem Weg durch die Jahreszeit werden noch viele Gedanken dazu kommen. Nutzen wir die Termine mit Gott und nehmen sein Wort für uns ganz persönlich wahr, was er uns zu sagen hat. Und er wird antworten.

Ich wünsche euch eine gesegnete Herbstzeit

Jörg Habekost