Bergfest

Ja, es ist schon wieder Mittwoch und im Arbeitsalltag hörte man öfter: „Nun ist Bergfest“. Das heißt: Die Ansteigung ist geschafft und der Gipfel ist erreicht. Nun geht es spürbar leichter mit dem Blick auf das Wochenende.
Interessant dabei ist, dass wir zum Beispiel in Urlaubszeiten nicht von einem Bergfest reden wollen. Diese Zeit kann nicht lang genug erscheinen.

Macht man sich da nicht oft etwas vor? Ist das ausreichend, nur von Wochenende zu Wochenende oder Urlaub zu Urlaub zu leben? Wie gestaltet sich eigentlich mein tägliches Leben? Was beziehe ich mit ein? Wer gehört dazu? Was macht mir Freude und was ist Last? Was gibt mir Sinn und wo lebe ich mal ohne genaue Ziele?

In diesen Lebensfragen ist Jesus der beste Ratgeber. Die Bergpredigt (Matthäus, Kapitel 5 ff) enthält zum persönlichen Leben eine ganze Menge. Und in den darin liegenden Verheißungen bekommt der Begriff Bergfest nochmal eine ganz andere Dimension. Die einleitende Predigt beginnt mit: „Glück denen…, denn sie werden…“

Die goldene Regel daraus lautet: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!“ (Mt 7,12). Jesu Worte zwischen Zuspruch und Zumutung. Wo finde ich mich da ein? Da können die Maskenpflicht und die Abstandsregel als eine „freiwillige“ Wertschätzung gesehen werden, für den Schutz des Nächsten.

Als Christen sind wir auf dem Weg und die Seligpreisungen drücken aus, was die Jüngerschaft in der Nachfolge bedeutet. Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir (Gal 2,20). Mein Leben verändert sich. Das ist eine Gemeinschaft mit Zukunft und demnach auch in Hoffnung. Im Gebet des „Vaterunser“ als ein Teil der Bergpredigt heißt es: „Dein Reich komme!“ Ist es uns noch gegenwärtig? Auf das Ziel hinzusteuern, darin der HERR sein wird alles in allem. Dafür lohnt es sich zu leben. Es geht um unsere Rettung, das größte Geschenk. IHM sei die Ehre!

Mit herzlichen Grüßen
Jörg Habekost