Erklärung der Apostolischen Gemeinschaften in Europa zur aktuellen Flüchtlingssituation

Wir erleben z.Zt. eine humanitäre Katastrophe, deren endgültiges Ausmaß noch gar nicht abzusehen ist. Die aktuelle Flüchtlingssituation wird unsere Länder verändern und alle Christen herausfordern, sich aktiv für den Erhalt der christlichen Werte einzusetzen.Wir sind immer in der Gefahr, unseren Standpunkt und unsere Entscheidungen aufgrund von aktuellen Stimmungslagen in unserem Umfeld beeinflussen zu lassen. Wir müssen bewusst versuchen, uns nicht von unseren Gefühlen treiben zu lassen. Grundlage unserer Entscheidungen darf nur das Evangelium unseres Herrn Jesus Christus sein.Menschen suchen Antworten. Es wird deshalb unsere Aufgabe sein, in unserer Gesellschaft im Kreis der Menschen die uns umgeben, als christliche Gemeinschaft diese Antworten in Wort und Tat zu geben.Hierbei geht es nicht nur um die humanitäre Hilfe, sondern auch um die geistliche Orientierung - sowohl bei den Flüchtlingen als auch in unsere Gesellschaft hinein. Konkret bedeutet das, tatkräftige Hilfe bei der Erstversorgung der Flüchtlinge zu leisten und Menschen die aus ihrer Lebens- und Glaubenssituation herausgerissen wurden das Evangelium und die Liebe Jesu Christi entgegen zu bringen.

Die Apostolischen Gemeinschaften in Europa ermutigen daher ihre Ortsgemeinden und Mitglieder dazu, die Möglichkeiten auszuloten, sich aktiv in die bestehenden Strukturen der örtlichen Flüchtlingshilfe einzubringen.Die Apostolischen Gemeinschaften in Europa fordern ihre Mitglieder auf, in der aktuellen Diskussion in ihrem Umfeld ein klares Zeugnis für die Liebe und das Evangelium Jesu Christi abzulegen.

„Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.“ (Matthäus 25,35)

Es ist Aufgabe der Politik, Regelungen und Maßnahmen zu finden, die Flüchtlingsproblematik zu beherrschen und Lösungen für deren Ursachen zu finden. Unsere Aufgabe als Christen besteht darin, dies im Gebet zu unterstützen und dort, wo Menschen in unserem näheren Umfeld konkret Hilfe brauchen, ohne Ansehen der Person oder Weltanschauungsfragen zu handeln.

„Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ (3. Mose 19,34)

Vereinigung der Apostel und Bischöfe der Apostolischen Gemeinschaften in Europa
Im November 2015