Zusammen#Leben

Längst alltäglich, von meinem Büroplatz aus eine Verkehrskreuzung wahrzunehmen, teils im Augenwinkel und definitiv akustisch. An einem Vormittag der vergangenen Woche merkte ich auf! Hupsignale, untypische Motorenfrequenzen, quietschende Reifen und schlussendlich eine lautstarke Beschimpfung. Die Ampelsteuerung hatte ihren Dienst eingestellt. Dieses profane Bild könnte gut für den „Krisenmix“ der letzten Jahre stehen. 

Lebensbereiche sinnvoll zu gestalten und gemeinsame Regeln zu haben, ist wichtig. Eine funktionierende Ampelanlage spricht für sich. Doch was, wenn gewohnte Abläufe abrupt unterbrochen werden, Einzelne oder Mehrheiten Regeln missachten und Störungen unser Zusammen#Leben ausbremsen? 

Wenn ich über Gott nachdenke, haben sowohl Ordnung als auch Chaos ihren Platz. Er ist und bleibt über beides der Herr. Die Schöpfungsgeschichte endet mit einem „sehr gut“ (1. Mose1,31) und das gilt für die Schöpfungsordnung gleichermaßen, bis heute. Es macht mich dankbar und froh, dass wir ohne eigenen Verdienst in verlässlichen Zusammenhängen Leben zur Genüge haben und es ist schade, wenn Menschen das eher als Einschränkung verstehen.  Aber, eine Garantie für ein „alles gelingendes Leben“ lässt sich daraus nicht ableiten. Fehler, Zerbrüche und Dilemmas passieren, so schreibt Gott mit uns Menschen seine Geschichte weiter. 

Vielleicht haben wir viel zu lange von Gott zugeteilte Aufgaben wie Gerechtigkeit, Frieden, Ehrfurcht vor dem Leben und Schöpfungsverantwortung vernachlässigt und eher Materialismus, Hochmut und Gottverlassenheit gewähren lassen. An vielen Wegkreuzungen manche Rotphasen nicht verstehen wollen oder uns gar dagegen aufgelehnt. Die zurückliegende Bewährungsprobe ist nicht im Chaos versunken und neben Krisenhaftem, was es immer noch zu überwinden gilt, können sich durchaus Chancen ergeben, Gott ist treu 

Über zwei Stunden ohne Ampel im veränderten Modus? Es geht. Nach anfänglicher Verunsicherung und Zurückhaltung wurde es deutlich ruhiger. Der Verkehr begann mehr und mehr normal zu fließen. Dieses Ereignis entschleunigte. Es forderte Achtsamkeit und Geduld von allen und in diesem Fall kam niemand zu Schaden.  

Armin Groß