Lass die Sorgen nicht bei dir wohnen

Kein Zweifel, wir leben in einer Zeit, die sorgenvoll ist. Aber in der gesamten Menschheitsgeschichte gab es immer wieder sorgen- und angstvolle Zeiten. Die Sorgen werden zum Beispiel dann stark ausgesprochen, wenn bedrohliche Ereignisse in das Leben eingebrochen sind. Sie kommen da wie automatisch mit den Fragen: Wie geht es jetzt weiter? Was kommt noch alles auf uns zu?

Manchmal geben Sorgen vielleicht auch ein Gefühl eines Wohnrechts in mir, die eine lähmende Kraft und Mutlosigkeit auslösen. Als wenn eine Stimme mir sagen will, wie schlecht doch die Situation ist und alles sowieso keinen Zweck mehr hat. Vielleicht muss ich mal hinterfragen, wer die „Sorgenberater“ denn sind und was sie ausrichten können? Ich entdeckte mal einen weisen Satz, der hieß:“ Lass die Sorgen nicht bei dir wohnen.“

Das hat nichts mit Gleichgültigkeit zu tun, sondern ein darauf achten, wer in meinem Leben dominiert. Sind es die Sorgen und die Ängste oder ist es der HERR, der sich schon um den Menschen sorgt, bevor dieser sich sorgt? Wer bekommt bei mir das das lebenslange Wohnrecht?

Gott sprach zum Propheten Jesaja: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir“ (Jes 41, 10a). Mit anderen Worten: Ich bin der HERR, dein Gott- ich sorge für dich.

Das ist kein einzelner, für sich stehender Satz, in besonderen Zeiten, für besondere Menschen. Das gilt zu jeder Zeit und für jeden Menschen, der es annehmen will und ist Gottes DNA.

Die Sorgen verschwinden natürlich im Leben nicht gänzlich, aber wie kann ich mit ihnen umgehen? Die schlechteste Variante ist, den Sorgen ein Bleiberecht einzuräumen. Daraus kann schnell eine lähmende Angst werden.

Paulus gab da an seine Lieblingsgemeinde in Philippi einen guten, aber auch herausfordernden Rat: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.“ (Phil 4,6-7).

In diesem kurzen Abschnitt ist ein Aufruf, ein Rat zur Umsetzung des Aufrufs und ein Versprechen enthalten. Am Ende steht Bewahrung. Das dürfen wir glauben und auch erleben. Und darin wächst ein Vertrauen, dass man den Sorgen entgegenhalten kann.

Jörg Habekost